Schon von Schulgründung an begleiten die Lehrer der Michael-Ende-Schule (MES) Kinder, die im Rahmen des Gemeinsamen Lernens (GL) zusätzlich in ihrem jeweiligen Förderschwerpunkt Lernen, Emotional-soziale Entwicklung, Motorische Entwicklung, Hören oder Sprache gefördert werden.
Im Schuljahr 2012/2013 wurde zudem in Kooperation mit der Westkampschule in Bielefeld, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation, eine IN-Klasse an der MES neu eingerichtet, in die 5 hörgeschädigte Schüler und 19 hörende Schüler gehen. Gemeinsam machten sich beide Schulen auf den Weg inklusiver Beschulung hörgeschädigter Schüler in einer Regelschule.
Seit dem Schuljahr 2013/14 ist die Michael-Ende-Schule Schwerpunktschule. Wegen der guten Resonanz sind inzwischen zwei weitere IN-Klassen hinzugekommen.
Aufgrund der äußeren Struktur und der grundlegenden pädagogischen Prinzipien finden sich in der MES gute Bedingungen, die der Weiterentwicklung einer inklusiven Schule förderlich sind.
Die Erst-, Zweit- und Drittklässler lernen gemeinsam in jahrgangsgemischten Klassen. Diese Organisationsform unterstützt die heterogene Zusammensetzung der Lerngruppe zum Beispiel bezüglich ihres Leistungsvermögens, ihrer sozialen Herkunft, ihrer persönlichen Individualität und in der IN-Klasse zudem insbesondere bezüglich ihrer Hör- und Sprachentwicklung.
Die Kinder lernen gemeinsam und differenziert. Die Lernziele und die unterrichtlichen Angebote richten sich nach dem einzelnen Kind mit seinen individuellen Möglichkeiten, Stärken und Schwächen. Die individuelle Förderung in der Jahrgangsmischung ermöglicht auch vielen hörgeschädigten Schülern, ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend begleitet zu werden. Der Unterricht für die hörgeschädigten Schüler kann lernzielgleich und lernzieldifferent sein.
Das gemeinsame Lernen und Arbeiten hörender und hörgeschädigter Kinder machte es notwendig, dass die Klassenräume für die hörgeschädigten Kinder raumakustisch ausgestattet sind, die Klasse über eine FM-Anlage verfügt und besondere pädagogische Maßnahmen zum Einsatz kommen. Dieses sind zum Beispiel das Achtgeben auf eine ruhige Arbeitsatmosphäre, das konsequente Einüben und kontinuierliche Beachten von Gesprächsregeln, verstärkte Strukturierungs- und Visualisierungshilfen, verstärkte Maßnahmen zur Verständnissicherung von Sprache und dass gegebenenfalls mehr Zeit gegeben wird zum Arbeiten und Verstehen.
Dem Arbeiten in Flur- und Klassenteams kommt in der MES besondere Bedeutung zu.
Auch in den IN-Klassen arbeiten Regelschullehrer und Sonderschullehrer der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation im Team. Beide Lehrer übernehmen Klassenlehrerfunktionen und teilen sich die Hauptfächer Mathematik und Deutsch auf. Doppelbesetzung erfolgt in den Hauptfächern und im Fachunterricht. Auf diese Weise ist eine kontinuierliche Begleitung und Unterstützung für alle Schüler gewährleistet und die Kommunikation kann gesichert werden. In regelmäßigen Teambesprechungen tauschen sich die Teampartner über Schüler, über Grenzen und Konsequenzen und gemeinsame Rituale aus und legen Unterrichtsinhalte fest.